Erfahrungsberichte dt. Austauschstudierender aus dem Studienjahr 2024/25

Anzahl: 3

1. Shlomo Cremer von der Universität Köln – Sommersemester 2025
1. Einführung
Die im Jahr 1952 gegründete CUPL genießt in China einen hervorragenden Ruf und gilt vor allem im Bereich Recht seit Jahren als eine der besten Bildungseinrichtungen des Landes. Der Pekinger Standort gliedert sich in zwei Campi auf. Die Austauschstudenten leben hier gemeinsam mit den chinesischen Masterstudenten auf dem innerstädtisch gelegenen Campus im Universitätsviertel Haidian. Dieser bietet neben einer mehrstöckigen Mensa, einem kleinen Supermarkt auch ein Gym und schafft mit seiner überschaubaren Größe einen angenehmen Unialltag. Hier werden zudem die Vorlesungen abgehalten. Der zweite Campus im Stadtteil Changping liegt ein wenig außerhalb, ist dafür aber gut mit dem universitätseigenen Shuttlebus für die Teilnahme an Sprachkursen zu erreichen. Im Vorhinein meines Aufenthalts erhielt ich circa zweieinhalb Monate vor Beginn meines Semesters genauere Informationen vom International Office der CUPL, die einen Studienkalender, die angebotenen Kurse sowie ein Studien-Handbuch enthielten. Gleichzeitig gab es eine Hilfestellung zur Beantragung des Visums und es wurde eine Einführung in die wichtigsten Apps in China (WeChat & AliPay) gegeben. Kurze Zeit später wurde dann auch eine Gruppe für die Austauschstudenten auf WeChat erstellt, in der rechtzeitig vor Abreise genauere Informationen zu den ersten Wochen geteilt wurden und man sich zudem mit den neuen Kommilitonen über Fragen und Ähnliches austauschen konnte. Am Tag meiner Ankunft half mir mein Language Partner mit dem Beziehen des Studentenwohnheims und bei der Eröffnung eines Bankkontos. Auch in der Folgezeit stand er mir bei Fragen jederzeit hilfsbereit zur Seite.

2. Studienalltag an der CUPL
Als Austauschstudent habe ich im Studentenwohnheim auf dem Campus in Haidian gelebt. Dieses besitzt zwei bzw. drei Etagen, die nach Geschlechtern getrennt sind. Man lebt in einem ca. 15qm großen Zimmer, das man sich mit einem anderen Studenten teilt. Dieses ist an sich mit der nötigsten Einrichtung ausgestattet, bietet aber viel Raum für eigene Gestaltungsoptionen. An dieser Stelle kann ich davon abraten, sich das Bettzeug des von der
Universität vorgeschlagenen Händlers zu kaufen, da dieses dem untersten Qualitätssegment zuzuordnen und mit umgerechnet 90 € für chinesische Verhältnisse sündhaft teuer ist. Die Waschräume, die man sich mit den anderen Studenten auf dem Flur teilt, sind ebenfalls mit allem Nötigen versehen und dank regelmäßiger Reinigung auch meist in einem recht sauberen Zustand. Mit Blick darauf, dass die Unterbringungskosten sich für das gesamte Semester auf gerade einmal 50 € belaufen und alle Campuseinrichtungen unkompliziert zu Fuß erreicht werden können, kann ich unter Berücksichtigung des angespannten Pekinger Wohnungsmarktes nur empfehlen, hier unterzukommen. Zugleich bietet dies eine gute Möglichkeit, die anderen Austauschstudenten aus aller Welt besser kennenzulernen. In der ersten Woche nach Semesterbeginn begannen die chinesischen Sprachkurse auf dem Campus in Changping, die sich in drei verschiedene Sprachlevel aufgliedern und in
Kleingruppen abgehalten werden. Da mein Sprachniveau zum Zeitpunkt meiner Ankunft genau zwischen dem ersten und dem zweiten Kurslevel lag und die Kurse teilweise schon um 8 Uhr begannen, sodass man auf Grund der dreiviertelstündigen Anreise schon um circa 6 Uhr aufstehen musste, besuchte ich in der Folge nur noch die vom Chinesisch-Deutschen Institut für Rechtswissenschaften (CDIR) organisierten Sprachkurse auf dem Campus in Haidian.
In der zweiten Woche starteten dann die Rechtsvorlesungen. Hier hat man die erste Woche Zeit,
sich alle angebotenen Kurse einmal anzuhören und kann danach für die Folgezeit wählen, welche Kurse man belegen möchte. Es gestaltet sich so, dass die angebotenen Kurse in zwei Etappen abgehalten werden. Die erste findet von Anfang März bis Ende April über einen Zeitraum von acht bis neun Wochen statt und die zweite, dann mit neuen Vorlesungen, von Anfang Mai bis Mitte Juni. Die Vorlesungen finden zudem in einem Blocksystem statt, welches sich in einen Morgen-, Mittags- und Abendblock aufteilen lässt. Die Vorlesungsdauer ist in den jeweiligen Blöcken mit je dreieinhalb Stunden recht hoch angesetzt und kann die Konzentration
erschweren. Das Kursangebot bot unterschiedlichste Vorlesungen zum chinesischen sowie internationalen Recht. Die Vorlesungen, welche auf Englisch abgehalten werden, unterscheiden sich stark von ihrem deutschen Pendant. So finden diese in mit Klassenzimmern vergleichbaren Räumen ausschließlich unter den internationalen Studierenden statt und es erfolgt eher eine allgemeine Einführung in die jeweiligen Themen. Obwohl der Lerneffekt mangels praktischer Anwendung und thematischer Vertiefungen begrenzt ist, schafft das Umfeld eine Atmosphäre, die mitunter zu angeregten Diskussionen unter den Studenten und dem Dozenten führen kann,
in denen man einen anderen Blickwinkel auf die Dinge bekommen kann. Nach Ende der Vorlesungszeit reicht man als Abschlussprüfung einen Essay zu einem meist vorgegebenen Thema ein. Trotzdem hat man hier recht viel Freiraum zur eigenen Ausgestaltung, sodass diese Aufgabe gut zu bewältigen ist.

Während des gesamten Semesters hatte ich zudem die Möglichkeit, an vom CDIR für uns organisierten Veranstaltungen, wie z.B. dem Besuch der Beijing WaterTown, teilzunehmen. Das Institut, welches in erster Linie als rechtswissenschaftlich brückenbauende Institution zwischen Deutschland und China fungiert, ist ein ständiger sowie vielseitiger Ansprechpartner. So kam der Vizedirektor des Instituts in den ersten Wochen meines Aufenthalts auf mich zu und bot mir an, mich auf eines der vom CDIR vergebenen Stipendien zu bewerben, sodass in der Folge mein Auslandssemester auch monetär gefördert werden konnte. Ich kann daher nur dazu raten, sich frühzeitig über das CDIR sowie etwaige Fördermöglichkeiten zu informieren.

3. Leben
Peking hat als kulturelles sowie politisches Zentrum Chinas viel zu bieten. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten wie der Verbotenen Stadt, der Chinesischen Mauer etc. bietet es sich an, die einzelnen Viertel, welche sich in ihrem Charme und Architektur recht groß voneinander unterscheiden, näher zu erkunden. Hier haben es mir besonders die zahlreichen Bars und Clubs im Ausgehviertel Wudaokou angetan, in denen ich viele lustige Abende mit den anderen Austauschstudenten sowie Locals verbracht habe, die man dort gut kennenlernen kann. Des Weiteren gibt es viele kulinarische Angebote, die vor allem mit ihrer Vielfalt locken. Zudem kann ich aufgrund der vergleichsweise kurzen Vorlesungsdauer dazu raten, China über Peking hinaus zu bereisen. Das hochmoderne Zugnetz bringt einen binnen eines Tages in jeden Teil des Landes. Aufgrund der enormen kulturellen als auch geographischen Vielfalt Chinas konnte ich so unter anderem die endlosen Dünen in der Wüste der Innen Mongolei als auch Megastädte wie Shanghai sowie Teeplantagen im Süden Chinas bereisen. Preislich lässt sich sagen, dass China in fast allen Belangen günstiger als Deutschland ist, sodass man sich in dieser, wie eigentlich auch jeder anderen Hinsicht (z.B. Sicherheit) keine Sorgen machen muss.

4. Fazit
Schlussendlich kann ich sagen, dass die viereinhalb Monate in China eine unglaubliche Bereicherung für mich dargestellt haben, in denen ich nicht nur China und seine Leute mitsamt der Sprache besser kennengelernt habe, sondern ich darüber hinaus meinen eigenen Horizont erweitern konnte. Ich kehre mit vielen neuen Freundschaften, Erfahrungen und einem veränderten Blick auf die Welt nach Deutschland zurück. Ich kann daher nur jedem empfehlen, den doch großen Schritt in diese uns so fremde Kultur zu gehen – es lohnt sich.

2. Anna Mühlenfeld von der Universität Freiburg – Sommersemester 2025
A. Vorbereitung
Die freie Zeit zwischen Staatsexamen und Referendariat wollte ich dafür nutzen, um etwas Auslandserfahrung zu sammeln. Das Programm der CUPL bot sich dafür an, da es auch die Möglichkeit bietet, nur ein Semester ins Ausland zu gehen und mit einem Stipendium und einem Platz im Wohnheim verbunden war. Die Kommunikation bei der Bewerbung und dem Anmeldeprozess kann an den Partneruniversitäten in Deutschland etwas holprig verlaufen, alternativ werden aber auch alle Fragen von der Koordinationsstelle an der Universität Hamburg beantwortet, so gab es zum Beispiel eine online Informationsveranstaltung über Zoom vorher.
Falls ihr die Möglichkeit habt, euch bereits vor Abreise mit anderen (internationalen) Studierenden zu vernetzen, nutzt die Gelegenheit auf jeden Fall! Möglicherweise findet man heraus, dass man im selben Flugzeug sitzt und kann die Ankunft in China gemeinsam meistern. Ihr solltet euch vor der Ankunft auch definitiv darum kümmern, WeChat, AliPay und einen VPN (ich kann Let’s VPN empfehlen) einzurichten, da ihr am Tag der Ankunft bereits einige Gebühren und Versicherungen bezahlen müsst.
Sobald ihr in Peking am Campus ankommt, wird euch ein chinesischer Student (language buddy) zugeteilt, der euch helfen wird, im Wohnheim einzuchecken, das Zimmer einzurichten und falls notwendig, ein chinesisches Bankkonto zu eröffnen. Selbst wenn ihr vorher noch nie in China wart, müsst ihr euch also keine Sorgen machen: Auch wenn alles am Anfang etwas kompliziert erscheinen kann, geht es doch immer gut aus!

B. Leben
Die Miete für das Wohnheim ist sehr günstig. Insgesamt habe ich 450 RMB an Miete für das gesamte Semester bezahlt, das entspricht ca. 14€ pro Monat. Als Gegenleistung erhaltet ihr ein Zwei-Bett-Zimmer inklusive MitbewohnerIn, mit einem Gemeinschaftsbad- und dusche sowie einem Waschraum auf dem Flur. Eine Küche gibt es leider nicht, dafür aber eine vorzügliche Mensa. Die Zimmer sind bei der Ankunft sehr minimalistisch eingerichtet: Pro Person gibt es einen Kleiderschrank, einen Schreibtisch, einen Stuhl und ein Holzbett. Nicht vorhanden sind Kissen, Decken und Bettwäsche. Ihr bekommt am ersten Tag das Angebot, ein Set für 750 RMB zu kaufen, was ca. 100€ entspricht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Bettwäsche und „Matratze“ lässt sehr zu wünschen übrig, allerdings ist es schwierig, eine Alternative für die erste Nacht zu besorgen.
Die Universitäten befinden sich in China anders als in Deutschland vollkommen auf einem großen Campus. Unser Campus ist für chinesische Verhältnisse sehr klein, erschien mir an meinem ersten Tag aber trotzdem gigantisch: Es gibt eine Mensa mit drei Stockwerken, die Wohnheime, einen Supermarkt/Convenient-Store, ein Fitnessstudio, eine Änderungsschneiderei, einen Badminton- und Basketballplatz, eine Bibliothek sowie die Unterrichtsräume. Außerdem befindet sich auf dem Campus auch eine Art Packstation für Onlinebestellungen.
Außerhalb vom Campus werdet ihr in Peking auch genug Freizeitmöglichkeiten finden. Es hat immer viel Spaß gemacht, die Stadt mit den anderen Studierenden zu entdecken!

C. Studium
Das Semester begann Ende Februar und endete Ende Juni. Die Kurse finden allerdings in der Regel nur in einer Hälfte des Semesters statt. Bereits vor der Abreise bekam ich von der Uni eine Liste mit den möglichen Kursen. Diese finden alle auf Englisch statt und werden somit nahezu ausschließlich von internationalen Studierenden besucht. Ich hatte zwei Kurse zum internationalen Recht, einen Kurs zur Einführung in das chinesische Recht sowie einen Kurs zum Thema Politik und Gesellschaft in China gewählt. Ihr könnt in der ersten Woche aber auch Vorlesungen Probe hören und dann noch entscheiden, ob ihr diese weiter besuchen möchtet. Sowohl das Niveau als auch der Vorlesungsstil einiger Kurse sind zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. In meinen Kursen waren wir nie mehr als 15 Personen, sodass die Vorlesungen auch nicht in einem Hörsaal, sondern eher in einem Klassenzimmer stattfanden. Auch gab es trotz der kleinen Teilnehmeranzahl wenig Möglichkeiten zum Diskutieren, stattdessen wurde eher auf den Frontalstil gesetzt. Jede Vorlesung dauert 4x 45 Minuten mit ca. 5 Minuten Pause dazwischen, also insgesamt ca. 3,5 Stunden. Trotzdem habe ich einiges Neues dazu gelernt und an den Stil und die Länge der Vorlesungen gewöhnt man sich nach einer Weile.
Falls ihr chinesische Sprachkurse besuchen möchtet, so finden diese auf dem zweiten Campus statt. Der ist etwas weiter entfernt und es dauert mit dem Shuttle Bus ca. 45-60 Minuten dorthin. In meinem Semester wurden allerdings nur Sprachkurse für HSK 3 und 5 angeboten. Glücklicherweise hatte das CDIR aber privaten Chinesisch Unterricht von den chinesischen Studierenden für uns organisiert, der deutlich lehrreicher und unterhaltsamer war als die vorgesehenen Sprachkurse. Falls ihr diese Möglichkeit auch bekommt, nutzt sie auf jeden Fall! Es ist eine fantastische Chance, im kleinen Rahmen Chinesisch zu lernen und gleichzeitig auch mehr Zeit mit den chinesischen Studierenden zu verbringen!

D. Fazit
Ich hatte in Peking eine sehr schöne Zeit voller positiver Erlebnisse und habe dabei auch einige neue Freunde gefunden! Dadurch, dass der Campus verhältnismäßig „klein“ ist, kann man gut Kontakte zu den anderen Studierenden aufbauen. Zudem hat das CDIR auch immer wieder Veranstaltungen und Ausflüge mit den deutschen und chinesischen Studierenden organisiert.
Alles in allem kann ich das Programm jedem empfehlen, auch Studierenden, die vorher noch keine Chinesisch Kenntnisse hatten: Ihr werdet Gelegenheiten bekommen, eure Sprachkenntnisse vor Ort aufzubessern, neue Menschen aus aller Welt kennenzulernen, in die Welt chinesischer Universitäten einzutauchen und auf Reisen oder Ausflügen neue Abenteuer zu erleben. Durch das Stipendium und den geringen Lebensunterhaltungskosten ist das Auslandssemester auch vollständig finanziert, selbst mit ein paar Reisen😊

3. Judith Scherer von der HU Berlin – an der CUPL im Sommersemester 2025:
Allgemeines zur CUPL
Die China University of Political Science and Law (CUPL) (中国政法⼤学) in Peking hat landesweit einen guten Ruf, insb. für den rechtswissenschaftlichen Studiengang. Hier ist außerdem das Chinesisch-Deutsches Institut für Rechtswissenschaft (CDIR) angegliedert – eine Kooperation zwischen sieben deutschen Universitäten und der CUPL. Über dieses Austauschprogramm können nicht nur deutsche Studierende ein Austauschsemester an der CUPL absolvieren, sondern auch einige chinesische Studierende nehmen jedes Jahr ein deutschsprachiges Masterstudium an deutschen Universitäten auf. Besonders der Austausch mit den deutsch-lernenden chinesischen Studierenden hat mein Auslandssemester sehr bereichert. Die Universität bietet nicht nur chinesische, sondern insb. für Austauschstudierende einige englische Kurse an, die frei gewählt werden können. Thematisch behandeln die Kurse Aspekte des chinesischen Rechts und verschiedene Bereiche des internationalen Rechts (z.B. IPR oder Menschenrechte). Neben anderen deutschen Austauschstudierenden, absolvierten Studierende diverser Nationalitäten (z.B. Brasilien, Italien, Norwegen, Malaysia, Singapur und Russland) im Sommersemester ein Auslandssemester an der CUPL.

Organisation
Natürlich bedarf es bei einem Auslandssemester in China etwas mehr Organisationsaufwand als bei einem Auslandsaufenthalt in einem EU-Land. Insbesondere die geforderten Gesundheitschecks zu durchlaufen (z.B.: EKG, Thorax-Röntgen), war etwas aufwändig. Auch möchte ich zukünftigen Austauschstudierendenals Tipp mitgeben, dass die deutsche China-Visumswebseite nur auf Englisch funktioniert. Hat man das aber schließlich alles gescha[t, wird das Visum sehr schnell ausgestellt. Ich habe mich damals von meiner Hausärztin noch zu Impfungen informiert – insbesondere, wenn man plant auch im Süden Chinas zu reisen, kann das hilfreich
sein. Außerdem hat uns die CUPL sinnvolle Hinweise gegeben, welche Apps man in China benötigt: Jedenfalls Alipay sollte man vor dem Flug schon herunterladen und eine Bankkarte hinterlegen, damit man direkt nach der Landung bezahlen und z.B. die U￾Bahn nehmen kann. Weiterhin sollte man sich eine Übersetzungsapp herunterladen, da viele Chinesinnen gar kein bis wenig Englisch sprechen. Sobald man aber ein paar Sätze Chinesisch spricht, ist das Gegenüber oft begeistert. Bei meiner Anreise war ich zudem erst besorgt, ob ich tatsächlich einen Wohnheimsplatz haben werde, da ich nie eine Bestätigung bekommen hatte, aber dieser ist jederm Austauschstudentin zugesichert – Wohnungssuche ist also ein Punkt, den man sorglos von der To-Do-Liste streichen kann.

Campus, Unterkunft und Ansprechpartnerinnen vor Ort
Die CUPL ist in zwei Campus unterteilt: Der Bachelor-Campus in Changping (, auf dem auch die Sprachkurse der CUPL stattfinden) und der Master-Campus in Haidian. Alle Austauschstudierenden sind auf dem Haidian-Campus untergebracht, der deutlich kleiner ist, als der Changping-Campus und dadurch eine familiäre Atmosphäre entstehen lässt. Trotzdem findet man dort alles, was man braucht: Drei verschiedene Kantinen, eine Bibliothek, einen Basketballplatz, Badmintonfelder, Tischtennisplatten, ein Fitnessstudio, einen Arzt, einen Friseur, einen Supermarkt… Direkt vor der Tür befindet sich außerdem eine U-Bahnstation, mit der man gut an das Zentrum Pekings und an den Changping-Campus angebunden ist. Vom Campus aus fahren außerdem Busse direkt zum Changping-Campus.

Anders als die chinesischen Studierenden, die zu viert auf einem Zimmer untergebracht sind, teilen sich die Austauschstudierenden nur zu zweit ein Zimmer mit einem Gemeinschaftsbad auf dem Flur (es gibt allerdings Duschkabinen). Die Flure sind in Männer- und Frauenflure aufgeteilt. Dank einiger Putzkräfte habe ich die
Gemeinschaftsräume immer als einigermaßen gepflegt wahrgenommen und auch das Zimmer Teilen war kein Problem, da ich eine nette Zimmernachbarin hatte. Ein großer Vorteil der Wohnheime ist, dass sie sich direkt auf dem Campus befinden und daher der Weg zum Unterricht oder der Bibliothek sehr kurz ist. Außerdem ist das
Wohnheimszimmer mit ca. 60€ pro Semester natürlich unschlagbar günstig.
Falls man doch mal ein Problem haben sollte, gibt es immer Ansprechpartnerinnen vor Ort: Einerseits durften wir uns immer an den Leiter des CDIR, Balduin Benesch, wenden, der auch viele Aktivitäten (oft gemeinsam mit den chinesischen Studierenden) organisierte. Andererseits wurde uns am ersten Tage eine „Language Partnerin“ zur Seite gestellt, um uns insb. bei verschiedenen Behördengängen (z.B. der Bank) mit der Sprachbarriere zu helfen. Außerdem hatten wir zwei Ansprechpartnerinnen der CUPL vor Ort, die uns Fragen zum Wohnheim, Visum oder andere Universitätsangelegenheiten beantworten konnten. Die Kantinen auf dem Campus weisen eine große Auswahl auf (eine Kantine ist sogar halal) und sind sehr günstig. Ich ernähre mich vegetarisch und auch, wenn es nicht immer ganz einfach war, findet man eigentlich immer etwas. Es ist nur hilfreich “这个有 没有⾁?“ auf Chinesisch fragen zu können. Unterricht Wie bereits geschildert, kann man zwischen englischen Kursen zum chinesischen oder internationalen Recht wählen. Ich habe neben einer Einführung zum chinesischem Recht, nur Kurse zum internationalen Recht belegt. Man hat zu Beginn eine Woche Zeit sich alle Kurse anzuhören und muss im Anschluss verbindlich wählen. Das Probehören ist auch zu empfehlen, da die Kurse in ihrer Qualität variieren. Auch sind die Anforderungen in den Kursen unterschiedlich: Während man in manchen Kursen wöchentliche Aufsätze abgeben muss, gibt es bei anderen Kursen nur eine Prüfung am Ende des Semesters – meistens in Form eines Aufsatzes. Generell besteht außerdem Anwesenheitspflicht. Dafür enden die Kurse meistens schon einen Monat vor Semesterende, so dass man ausreichend Zeit für die Anfertigung der Abschlussarbeit hat. Besonders gefreut habe ich mich über das Angebot des CDIR Chinesisch Unterricht bei Studierenden wahrzunehmen, die selbst gerade Deutsch lernen. So konnte ich in den vier Monaten nicht nur mein Chinesisch verbessern, sondern auch neue Freundinnen finden, die ich sicher mal besuchen werde, wenn sie ihren Master in Deutschland machen – ihr Deutsch ist nämlich um Welten besser als mein Chinesisch.

Leben in China und Freizeit
Wie oben bereits kurz angerissen, hat das CDIR einige Unternehmungen für uns deutsche und die deutsch-lernenden chinesischen Studierenden organisiert – darunter z.B. ein Ausflug nach Gubei. Da die internationalen Studierenden meistens keine Kurse gemeinsam mit chinesischen Studierenden haben, war dieser Austausch besonders schön, da man so auch in Kontakt mit chinesischen Studierenden kommen konnte. Zusätzlich haben sich auch einige Initiativen zu Unternehmungen unter den internationalen Studierenden entwickelt.
Allgemein ist das Leben in China (jedenfalls für die meisten Europäer*innen) recht günstig und das Auslandssemester lässt sich gut allein mit dem Stipendium bestreiten, wenn man nicht zusätzlich noch viele Reisen unternimmt. In meiner Freizeit habe ich in einem chinesisch-internationalem und einem kleineren Projektchor gesungen und konnte sogar drei Konzerte mitgestalten. Die Proben fanden auf Englisch und Chinesisch statt und so konnte ich ganz neue Vokabeln und neues Repertoire kennenlernen. Am Ende des Semesters habe ich außerdem die Zeit genutzt andere Ecken von China zu erkunden und habe die Vielfalt des Landes entdecken dürfen.

Fazit
Auch wenn die neue Umgebung und Kultur in den ersten Wochen etwas überwältigend wirken mag, habe ich mich schnell eingewöhnt und wusste auch immer, dass ich Ansprechpartner*innen vor Ort habe, falls ich mich einmal nicht zurechtfinden sollte.
Nach vier Monaten in China sieht man außerdem auch nicht mehr nur die Unterschiede, sondern auch die Gemeinsamkeiten mit Deutschland (z.B. die Begeisterung für Wurst!). Ich bin froh, dass ich mich für mein Auslandssemester in einem für mich vorher fremden Land entschieden habe und so ganz neue Einblicke erlangen konnte.