Peking, 30. März 2025.
Bibliotheksumzug nach monatelanger Sperrung –
Bereits seit Herbstbeginn waren die bisherigen Räumlichkeiten der CDIR-Institutsbibliothek im alten Hauptgebäude der CUPL (Bailou) nicht mehr zugänglich. Nach monatelanger Zwangspause konnte die Bibliothek am 30. März in einen provisorischen Raum in unmittelbarer Nähe der Studentenwohnheime umziehen – eine große Erleichterung für Studierende, die seit Monaten auf gedruckte Ressourcen verzichten mussten.

Ein Abschied nach Jahrzehnten
Die alten Bibliotheksräume (siehe Bilder unten) begleiteten Generationen von CDIR-Studierenden durch ihr Jurastudium – geprägt von intensiven Lernphasen, Hausarbeitsrecherchen und dem umfangreichen Bestand, der über Jahrzehnte vor allem durch den DAAD aufgebaut wurde. Zuletzt umfasste die Sammlung über 6.000 auch digital katalogisierte Werke, darunter historische Rechtstexte (wie das Preußische Landrecht), moderne Gesetzeskommentare, Fachzeitschriften (NJW, JUS u. a.), Lehrbücher aus allen Rechtsgebieten, Monographien, Sammelbänder und weiteren Schriftstücke mit Bezug zum deutschen Recht, sowie einige Bücher zur deutschen Literatur und zum Rechtsvergleich.

Provisorische Lösung mit Fokus auf Zugänglichkeit
Aufgrund von Platzbeschränkungen konnte nur ein ausgewählter Teil des Bestands in die neue Übergangsbibliothek mitgenommen werden. Der Rest wurde in der CUPL-Hauptbibliothek eingelagert und wird planmäßig nach Abschluss der Renovierungsarbeiten im Bailou-Gebäude in einem neuen, dauerhaften Bibliotheksraum wieder aufgestellt.
Studierende entdecken verborgenen Bücherschatz
Beim Sortieren und Einräumen halfen chinesische und deutsche CDIR-Studierende tatkräftig mit – und wurden dabei mit einigen überraschenden Funden belohnt: Einzigartige juristische Themenwerke wie „Eigentum an Körperteilen“ von Carsten Roth, Werke ehemaliger Gastdozenten (z. B. „Zugänge zum Verfassungsrecht“ von Eike Frenzel) und auch Spiegel-Ausgaben aus den frühen 2000er-Jahren.
Trotz des reduzierten Bestands bietet die provisorische Bibliothek weiterhin essenzielle Klassiker von Savigny, Kelsen und Canaris bis hin zu Lehrbüchern von Brox/Walker & Co. und klassiche Gesetzeskommentare, ergänzt durch rechtsphilosophische und historische Werke, aber auch Monographien, Aufsatzsammlungen und Kommentare zu Spezialgebieten an.
Vorteile der neuen Lage und eine endgültige Lösung in Sicht
Der neue Standort überzeugt durch seine Nähe zu den Wohnheimen – ein großer Pluspunkt für die Studierenden. Seit April 2024 wird die Bibliothek wieder von studentischen Mitarbeitern betreut, die für einen reibungslosen Betrieb sorgen.
Sobald die Renovierung des Bailou-Gebäudes abgeschlossen ist und die Universität wieder über mehr Räume verfügt, soll die CDIR-Bibliothek einen neuen, dauerhaften Standort erhalten. Bis dahin steht der provisorische Lesesaal allen Studierenden für Forschung und Studium offen.
Wir freuen uns, dass der Zugriff auf juristische Literatur wieder möglich ist, und danken allen, die diesen Umzug möglich gemacht haben!